Gemeinsame Pressemitteilung
Bürgerentscheid „Zentralbad stoppen!“
Bürgerinitiativen kritisieren schlechte Erreichbarkeit des geplanten Zentralbades und sehen zukünftiges Schulschwimmen gefährdet
Zählaktion „Stau an der Schranke!“ morgen, Freitag, 29.6.2018, 7:00 – 19:00 Uhr
Bonn, 28.6.2018
Die Zufahrt zum geplanten Bonner Zentralbad soll im Wesentlichen über die B9 und die Erich-Ollenhauer-Straße erfolgen, da alle Nebenstrecken durch die Stadtteilzentren von Kessenich, Dottendorf und Friesdorf führen. Mit einer 12-stündigen Zählaktion am morgigen Freitag wollen die Bürgerinitiativen „Kurfürstenbad bleibt!“ und „Frankenbad bleibt Schwimmbad“ jetzt nachweisen, dass die Erreichbarkeit des Zentralbades schlecht und die realen Fahrtstrecken und -zeiten für alle Schwimmerinnen und Schwimmerinnen deutlich länger sind, als bisher öffentlich kommuniziert. Und so das Schulschwimmen stadtweit ernsthaft gefährdet ist.
Die von beiden Bonner Bäderinitiativen durchgeführte Zählaktion startet morgen zu Beginn der Rush Hour um 7:00 Uhr morgens und endet abends um 19:00 Uhr an der Bahnschranke Ollenhauerstraße. „Die von den Zentralbadbefürwortern immer wieder behauptete „gute Erreichbarkeit“ des geplanten Zentralbades halten wir im Alltag für nicht gegeben,“ meint Elisabeth Schliebitz von der Initiative „Kurfürstenbad bleibt!“. „Durch die geplante Schließung von Kurfürsten- und Frankenbad werden sich die durchschnittlichen Fahrtstrecken zum nächstgelegenen öffentlichen Hallenbad für alle Bürgerinnen und Bürger ohnehin um mehr als 25% erhöhen. Gleichzeitig werden die realen Fahrtzeiten durch Staus, Verspätungen und Ausfälle im öffentlichen Nahverkehr sowie unvorhersehbare Hindernisse auf den langen Wegen zum Zentralbad zusätzlich deutlich länger. „Einfach mal Schwimmen gehen“ ist so für die meisten Bonnerinnen und Bonner nicht mehr möglich.“
Unmittelbar an der Bahnschranke wollen Aktive der beiden Bürgerinitiativen morgen deutlich machen, was potentielle Zentralbadbesucher, die mit dem eigenen Auto anfahren, zu erwarten haben: „Die Stadtwerke Bonn planen fast 400 Parkplätze für den motorisierten Individualverkehr. Wir rechnen deshalb mit einer drastischen Zunahme des Autoverkehrs rund um die Bahnschranke,“ meint Anja Niemeier von der Frankenbadinitiative und fügt hinzu: “Da gleichzeitig durch die neue Bahnhaltestelle UN-Campus, die stündlich zwei- bis viermal angefahren wird, die bereits in der Vergangenheit extremen Schrankenschließzeiten von bis zu 41 Minuten/Stunde weiter zugenommen haben dürften, würden sich die allgemeine Verkehrssituation und die Wartezeiten an der Schranke durch den Bau eines Zentralbades noch einmal deutlich verschärfen.“
Insbesondere für das Schulschwimmen befürchten die Bäderaktivisten aus dem Bonner Norden und Süden das Schlimmste, sollte es zum Bau eines Zentralbades in der Nachbarschaft des Heizkraftwerkes Süd kommen, da für den Schwimmunterricht normalerweise nicht mehr als 90 Minuten (Doppelstunde) zur Verfügung stehen, in denen An- und Abfahrt, zweimaliges Aus- und Anziehen und der eigentliche Schwimmunterricht stattfinden. “Ist eine zuverlässige Erreichbarkeit mit vertretbarem zeitlichen Aufwand nicht möglich, wird es in vielen Schulen in Zukunft keinen Schwimmunterricht mehr geben,“ ist Anja Niemeier überzeugt. „Mit unserer Ganztagesaktion wollen wir jetzt Fakten auf den Tisch bringen, die Oberbürgermeister, Ratskoalition und Stadtsportbund bisher nicht zur Kenntnis nehmen wollen.“
Über Ihren Besuch vor Ort und/oder ihre Berichterstattung würden wir uns freuen.