Die Position der Bürgerinitiative „Kurfürstenbad bleibt!“ zu möglichen universitären Nutzungen an der Kurfürstlichen Zeile
Die „Kurfürstenbad-Initiative“ begrüsst die Idee einer Ansiedlung universitärer Nutzungen im Stadtbezirk Bad Godesberg. Gleichzeitig betont die Bürgerinitiative, dass neue Nutzungen nicht zu Lasten der bestehenden öffentlichen Einrichtungen für die Bürgerinnen und Bürger des Stadtbezirks an der Kurfürstlichen Zeile gehen dürfen.
Die Initiative fordert VOR konkreten Überlegungen zu einer möglichen Hochschulansiedlung langfristig verbindliche, politische Entscheidungen des Bonner Stadtrats wie der Bad Godesberger Bezirksvertretung für Erhalt, Sanierung und zeitgemäßen Ausbau des Rathauses, des Kurfürstenbades wie der Ludwig-van-Beethoven-Musikschule an ihren bewährten Standorten. Stadtpark und Stadthalle sind ebenso wie die Bad Godesberger Kurfürsten- und Draitschquelle und der Trinkpavillon als identitätsstiftende Orte und Gebäude unter Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger weiterzuentwickeln – gerne auch in Abstimmung mit möglichen Interessenten einer Hochschulnutzung von Teilen der Kurfürstlichen Zeile.
Als Bad Godesberger Bürgerinnen und Bürger wehren wir uns gegen den endgültigen Ausverkauf des öffentlichen Raums wie der öffentlichen Gebäude unseres Stadtteils. Was mit dem Abriss der gewachsenen Bad Godesberger Innenstadt und der Zerstörung gewachsener Strukturen in den 60er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts seinen Anfang nahm, soll nun offenbar an der Kurfürstlichen Zeile fortgesetzt werden: Kurfürstenbad, Rathaus und Musikschule als zentrale Identitätskerne des Stadtbezirks sollen möglichst bald weg und die kurfürstliche Zeile freigeräumt werden für das nächste, ganz große Prestigeprojekt nach dem gescheiterten Zentralbad (Geplanter Eröffnungstermin: Herbst 2020 (!) ), mit dem sich Oberbürgermeister und Ratskoalition im kommenden Wahljahr 2020 erneut ein Denkmal zu setzen gedenken.
Angesichts von 2/3-Mehrheiten fürs Kurfürstenbad im Stadtbezirk Bad Godesberg in zwei aufeinanderfolgenden Bürgerentscheiden plädieren wir im Interesse der Bürgerinnen und Bürger Bad Godesbergs für einen klaren Vorrang von Erhalt, Sanierung und Weiterentwicklung der bestehenden öffentlichen Einrichtungen an ihren bewährten Standorten. Bad Godesberg hat mehr als 75.000 Einwohnerinnen und Einwohner – und braucht deshalb ein eigenes Rathaus, braucht gut ausgebaute Bürgerdienste, braucht eine Musikschule in der kurfürstlichen Zeile und ein topsaniertes und erweitertes Kurfürstenbad im gewachsenen Zentrum des Stadtbezirks. Eine mögliche universitäre Nutzung ist dann ergänzend und im Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern in diese öffentlichen Nutzungen zu integrieren.