Natürlich betont der Vorsitzende des Bad Godesberg Stadtmarketing e.V. Jürgen Bruder heute im Bonner Generalanzeiger, dass das Überplakatieren der JA!-Plakate des Bürger.Bad.Godesberg e.V. (die für den Erhalt, eine Sanierung und den Ausbau des Bad Godesberger Kurfürstenbades werben) nicht beabsichtigt gewesen sei.
Gleichzeitig ist Fakt, dass FDP-Mann Bruder sich seit zwei Jahren entsprechend parteipolitischer Positionen für eine Schließung, den Abriss und die Vermarktung des eigenen Stadtteilbades stark macht – und so eine gegen die eigene Satzung wie gegen die Interessen der gewerblichen Mitglieder in der Bad Godesberger Innenstadt verstoßende Verbandspolitik macht. Denn für die Einzelhändler in der Innenstadt ist ein saniertes und modernes öffentliches Schwimmbad mit mehreren hundert Besucherinnen und Besuchern täglich als Frequenzbringer in der Nachbarschaft Gold wert.
Vor diesem Hintergrund wirken Beschwichtigungsversuche des Bad Godesberger Verbandsfunktionärs angesichts der gezielten Überplakatierung wenig glaubwürdig, sondern sind schlicht der folgerichtige Ausdruck einer Vereinspolitik, die sich nicht für den eigenen Stadtteil und dessen Identität stark macht, sondern parteipolitische Eigeninteressen in den Vordergrund stellt.
Bad Godesberg braucht sein eigenes Stadtteilbad. Selbstverständlich saniert. Und gerne um Lehrschwimmbecken, Wasserrutsche und Saunalandschaft mit Quellwasserbecken ergänzt. Wenn ein Stadtmarketingverein das nicht versteht und dafür öffentlich aktiv einsteht, marginalisiert er sich selbst.